Wenn draußen alles grünt und sprießt ist die Grüne-Soße-Zeit angebrochen. Traditionell wird dieses Gericht am Gründonnerstag, dem fünften Tag der Karwoche serviert. Die grüne Soße gibt es in vielen Varianten und sie ist besonders für die leichte Frühjahrs- und Sommerküche geeignet.

Die Kräuter, die hineingehören, haben gesundheitsfördernde Eigenschaften. Aufgrund ihrer Vitalstoffe, Spurenelemente und Vitamine spenden sie Energie und wecken die Lebensgeister.

Also zunächst einmal zu den wichtigsten Zutaten, den Kräutern:

Diese Kräuter gehören in die grüne Soße

• Dill (verdauungsanregend)
• Petersilie (blutreinigend, reich an Kalium)
• Pimpinelle (auch kleiner Wiesenknopf genannt; stärkt die Verdauungsorgane)
• Sauerampfer (blutbildend reich an Vitamin C und Eisen)
• Schnittlauch (blutreinigend)
• Zitronenmelisse (kreislaufstärkend, verdauungsfördernd)

Vorsicht: Borretsch sollte nicht mehr in der Küche verwendet werden, da Lebensmitteltechniker an der Uni Braunschweig entdeckt haben, dass Borretsch Pyrrolizidinalkaloide enthält und diese toxisch auf den menschlichen Körper wirken. Ich lasse ihn daher komplett weg. Auch mit dem Sauerampfer sollte man es nicht übertreiben. Er enthält Oxalsäure und deshalb wird vor dem Verzehr größerer Mengen abgeraten. Die paar Blätter für die grüne Soße dürfen aber durchaus sein.

Übrigens: Selbst Goethe, der deutsche Meister-Dichter schätzte die Grüne Soße (Frankfurter Variante) sehr. Diese ist sehr lecker, aber durch die enthaltene Mayonnaise, auch sehr reichhaltig.

Rezept Kasseler Grüne Soße

Ich selbst bevorzuge die nordhessische Variante der grünen Soße: die Kasseler Griene Sose. Das Rezept ist leicht und kann nach Belieben abgewandelt werden. Viele Familien haben hier ihr eigenes Geheimrezept, nach welchem sie ihre grüne Soße schon seit Generationen zubereiten. Ich stelle Ihnen heute mein Rezept vor. Wie schon gesagt, muss man sich nicht sklavisch an alle Zutaten halten, sondern kann gerne experimentieren. Dem Geschmack tut das in der Regel keinen Abruch.

Zutaten (für 6 Personen)

• 10 Eier
• 1 Becher Schmand
• 2 Becher saure Sahne
• 1 Becher (klein) Joghurt
• 1 großen Bund Kräuter (siehe oben)
• 1 EL Essig
• 1 EL Zucker
• 1 EL Senf
• Salz, Pfeffer

Zubereitung

Zuerst werden die Eier hart gekocht, mit kaltem Wasser abgeschreckt und gepellt. Während die Eier etwas abkühlen, werden die Kräuter gewaschen und grob gehackt. (Das ist der größte Unterschied zur Frankfurter Grünen Soße, da dort die Kräuter sehr fein gewiegt werden.)

Jetzt verrührt man die restlichen Zutaten zu einer sämigen Soße und gibt die Kräuter sowie die gewürfelten Eier hinein. Umrühren und etwas durchziehen lassen. Und schon ist die Grüne Soße fertig.

Am besten schmeckt diese übrigens mit frischen Pellkartoffeln. Viel Spaß beim Nachkochen wünscht Ihnen