250 Jahre Porzellan in Thüringen

250 Jahre Porzellan in Thüringen

Das Porzellan wurde weltweit nicht nur einmal erfunden. So gelang die richtige Mischung für das Porzellan bereits im alten China, in Meißen und später auch in Thüringen. Der Siegesrausch des weißen Goldes aus Thüringen nahm 1760 mit den Erfindern Georg Heinrich Macheleid, Wolfgang Hammann und Johann Gotthelf Greiner seinen glorreichen Weg und eroberte die Welt. Offenbar unabhängig voneinander entdeckten sie das Geheimnis der Porzellanherstellung und eröffneten in Thüringen eigene Manufakturen.

Das Erfolgsgeheimnis der Thüringer Manufakturen

Der Thüringer Standort bot den Porzellan Manufakturen ideale Bedingungen an. So waren fähige Arbeiter aus den vorhandenen Glaswerkstätten schnell gefunden. Das waldreiche Gebiet sicherte die ständige Versorgung der Brennöfen mit Holz. Der Porzellanton, ein feines, eisenfreies und weißes Gestein, auch als Kaolin oder Aluminiumsilikat bekannt, war in Thüringen ebenfalls reichlich vorhanden. Mit ihrem Entdeckerpotenzial und der ständigen Verbesserung des Produktionsprozesses gelang Macheleid, Hammann und Greiner der Aufbau eines florierenden Wirtschaftszweiges. Anfangs als Waldfabriken belächelt nahmen die Thüringer Manufakturen schon um 1800 eine Großmarktstellung ein. Sie gaben sich nicht mit der Produktion für einen einzelnen Königs- oder Fürstenhof zufrieden, sondern suchten ihre Kundschaft im aufstrebenden Bürgertum.

Die Thüringer Designs

Zu Beginn ihrer Arbeit wurde von den Thüringer Manufakturen das klassische Meißener Porzellan nachgeahmt. Mit Erfinderreichtum und kaufmännischem Geschick gelang es den Thüringern, die Produktion des Porzellans schneller und günstiger zu gestalten. Damit war ein neuer Gebrauchsgegenstand geboren. Porzellanteller und –tassen sind wunderschön anzusehen, dabei unempfindlich gegen Hitze und Säuren, kratzfest, geschmacksneutral, robust und für das Bürgertum bezahlbar. Das gute Service für den Sonntag entwickelte sich zu einem Bestandteil der Aussteuer.

Mit ihren Designs richteten sich die Künstler nach dem vorherrschenden Geschmack, der sich gut verkaufen ließ. So wurden nach asiatischen Blumendekors, einheimische Blumen als Verzierung genutzt. Später waren historische Landschaftsansichten oder Sprüche gefragt.

Weitere Alltagsgegenstände aus Porzellan

Mit ihrer Geschäftstüchtigkeit fanden die Thüringer bald neue Märkte. So stellten sie Weihwasserbecken, Gardinenringe, Pfeifenköpfe oder Knöpfe aus Porzellan her. Die rasant wachsende Käuferschicht befand sich im In- und im Ausland.

Porzellanfiguren

Einen weiteren Geschäftszweig schufen die Porzellanhersteller mit der Herstellung besonderer Porzellanfiguren. Mit den kleinen Figuren sprachen sie die Sammelleidenschaft der Frauen in besonderem Maße an. Ganze Vitrinen wurden mit Porzellanfiguren gefüllt und zur Schau gestellt.

Die Thüringer Porzellanstraße

Die weltweit bekannte Thüringer Porzellanstraße führt durch Ost- und Südthüringen. 250 Jahre nach Eröffnung der ersten Porzellanmanufaktur in Thüringen erinnern mehr als 20 alteingesessene Manufakturen und zahlreiche Museen an den Siegeszug des Thüringer Porzellans. Mit Beginn des Osterwochenendes sollen vor allem in den Museen Dauerausstellungen über die Kunst der Porzellanmacher informieren.

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