Was dem Deutschen seine Lieblingskneipe ist, das ist dem Wiener sein Kaffeehaus. Und so unterschiedlich diese beiden Einrichtungen auf den ersten Blick auch erscheinen mögen, es gibt dennoch einige Gemeinsamkeiten. So werden Kneipe und Kaffeehaus vor allem aufgesucht, um sich dort mit Freunden zu treffen, die Zeit mit ihnen zu verbringen und um mit ihnen nette Gespräche oder heiße Diskussionen zu führen. Aber da enden auch schon fast die Gemeinsamkeiten.
Das berühmteste Wiener Kaffeehaus ist wohl das Hotel „Sacher“, dem auch das wohl berühmteste österreichische Gebäck, die Sachertorte, entstammt. Dieses Kaffeehaus ist dank seiner großen Tradition und seiner Bekanntheit vor allem für Touristen aus aller Welt die erste Anlaufstelle bei einem Besuch in Wien. Der Wiener selbst ist geneigt, speziell dieses Kaffeehaus eher zu meiden. Viel lieber geht der Wiener in eines der über tausend anderen Kaffeehäuser Wiens.
Wenn ein Wiener sein liebstes Kaffeehaus betritt, dann tut er dies nicht, um mal eben schnell einen Kaffee zu trinken oder wie es in Wien heißt „einen kleinen Braunen“, sondern vielmehr um dort eventuell sogar einen erheblichen Teil des Tages zu verbringen. Da wird dann zum Beispiel Stunden lang Zeitung gelesen, mit Freunden über Gott und die Welt diskutiert oder einfach mal so richtig abgeschaltet. Und dank der neuen technischen Ausstattung der ansonsten eher traditionell eingerichteten Kaffeehäuser nutzen einige die gemütliche Umgebung auch dazu, um ihre Geschäfte über das Notebook von hier aus zu regeln. Und neue Geschäftspartner oder Kontakte zu hilfreichen Institutionen oder Personen lassen sich in einer solchen Umgebung auch finden, knüpfen oder vertiefen.
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Claudia
27. Juli 2010, 14:05Eine schöne Übersicht über Kaffeehäuser in Wien gibt es auf der Seite des Tourismus-Verbandes von Wien
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