Viele versuchen vermehrt, Plastik und nicht recyclebare Einwegprodukte im Alltag zu vermeiden und das aus gutem Grund. Jährlich werden ungefähr 300 Millionen Tonnen Plastik produziert, die unsere Umwelt belasten. In vielen Gegenden der Welt häuft sich der nicht mehr verwertbare Müll zu Abfallwüsten, welche der lokalen Flora und Fauna schaden. Neben den Abfallwüsten an Land besteht aber noch ein weiteres Problem: Plastik im Meer. Ein großer Teil des weltweit produzierten Plastikmülls landet in den Ozeanen, da er weder wiederverwertet werden kann, noch genug Platz und Kapital zur Lagerung besteht. Selbst in Deutschland kann und wird nur ein geringer Anteil von 40 Prozent des produzierten Plastiks recycelt, der Rest wird in Anlagen verbrannt oder gelangt in die Umwelt- Zeit also, unser Konsumverhalten in puncto Plastik zu überdenken.
Warum Müllvermeidung für alle wichtig ist
Ungefähr 1,6 Millionen Quadratkilometer groß ist der vermutlich größte Plastikteppich der Welt, der Great Pacific Garbage Patch im Nordpazifik, also etwa vier Mal so groß wie Deutschland. Meerestiere halten den schwimmenden Abfall fälschlicherweise für Nahrung und verenden fast immer am Verzehr des kaum zersetzbaren Plastiks. Einige Tiere verhungern oder ersticken durch Netze, Tüten und Co., in denen sie sich verfangen haben, andere behalten die Plastikteile über ihren Tod hinaus in ihrem Kreislauf. In Meerestieren und Meeresfrüchten wurden bereits Mikroplastik-Partikel nachgewiesen, die so über die Nahrungskette direkt zum Menschen gelangen können. Als größte Ökosysteme unseres Planeten sind die Ozeane für uns unabdingbar wichtig als Lebensraum und Ressource, weshalb es extrem wichtig für uns wäre, sie vor ihrer endgültigen Vergiftung zu bewahren.
Was können wir für mehr Müllvermeidung im Alltag tun?
Im Jahr 2015 ging ein Video von einer Schildkröte viral, die einen Plastikstrohhalm in ihrem Nasenloch stecken hatte- nicht überraschend bei so viel schwimmendem Abfall in unseren Meeren und dennoch grausam. Zwar konnte der Strohhalm aus dem Nasenloch des Tieres entfernt werden, doch nicht alle Meeresbewohner haben dieses Glück. Um dazu beizutragen, dass sich solche Szenen nicht häufiger ereignen, als sie es jetzt schon tun, kann jeder einzelne mit kleinen Verhaltensänderungen viel erreichen.
Gerade Strohhalme sind ein kleiner, fast übersehbarer Teil unseres Alltags, ihre einmalige Benutzung und das darauffolgende Entsorgen ist für die meisten eine Normalität. Doch auch ihre Bestandteile sind, wie anhand des für viele schockierenden Videos deutlich wird, eine Gefahr für die Umwelt, die sich kaum zersetzen lässt. Ob für Familien, beim Barbesuch oder zur Grillparty mit Freunden, Strohhalme sind eine sehr nützliche Erfindung, die wir eigentlich nicht missen möchten. Doch zur Müllvermeidung ist es wichtig, konventionelle Strohhalme aus dem Alltag zu verbannen. Aber keine Angst: Es gibt mittlerweile viele langlebige und umweltfreundliche Alternativen zu gebräuchlichen Trinkhalmen, deren Benutzung genau so hilfreich und nützlich ist wie die ihrer Vorgänger aus Kunststoff. Hierzu zählen zum Beispiel Trinkhalme aus Bambus, Edelstahl oder Glas, die immer wieder verwendet werden können.
Vorteile von Glastrinkhalmen
Strohhalme aus Glas bieten im Vergleich zu Einwegprodukten aber auch zu ihren wiederverwendbaren Alternativen viele Vorteile, zu denen eine große Langlebigkeit zählt. Bei richtiger Reinigung können die Halme über Jahre verwendet werden, was wie bei vielen nachhaltigen Mehrwegprodukten nicht nur der Umwelt, sondern auch dem persönlichen Budget zu gute kommt. Der Kaufpreis der Trinkhalme aus Glas ist zwar höher angesetzt als der Preis anderer Alternativen, dennoch stellen sie eine sinnvolle und praktische Investition da. Die Halme sind durch ihre Stabilität bietende Wanddicke nahezu bruchfest, man läuft also nicht Gefahr den Strohhalm versehentlich zu zerbeißen. Das Glas bietet darüberhinaus die Möglichkeit, die Strohhalme effizient zu reinigen, weil Rückstände, die von der Glasinnenseite übrigens mehr abperlen als von der Innenseite der Alternativen, leichter zu erkennen sind. Besonders gegenüber den ebenfalls umweltfreundlichen Trinkhalmen aus Bambus bieten Glashalme einen praktischen Vorteil, denn sie trocknen leicht und vergleichsweise schnell, wodurch es nicht zu Zersetzung wie bei schlecht getrockneten Bambusalternativen kommen kann. Wer das ungewohnte Gefühl bei der Handhabung scheut, kann beruhigt sein. Auch Glashalme kommen in verschiedenen Längen und sogar geknickt daher, eine Rundung am Ende vereinfacht das Trinken zusätzlich. Gerade bei warmen Temperaturen können die Trinkhalme aus Glas im Kühlfach vorgekühlt werden, so bleiben Getränke länger erfrischend. Viele Getränke sehen darüber hinaus viel eleganter und hochwertiger aus, wenn sie mit einem modernen aber minimalistischen Glasstrohhalm serviert werden, besonders bei farbigen Smoothies, Cocktails und Säften sind sie bei Gästen beliebt.
Reinigung von Glastrinkhalmen
Die Reinigung der wiederverwendbaren Trinkhalme ist leicht und macht wenig Aufwand. Kauft man Halme aus Glas, erhält man meist eine kleine Bürste dazu, die an einen Pfeifenreiniger erinnert. Mithilfe des Bürstchens lassen sich beim gewöhnlichen Abspülen eventuelle Getränkerückstände problemlos entfernen. Die meisten Trinkhalme aus Glas sind darüberhinaus für die Reinigung in einem Geschirrspüler geeignet und können mit dem restlichen Besteck in einen Besteckkorb oder eine Besteckschublade einsortiert werden. Um die Halme auf ihren nächsten Gebrauch vorzubereiten, können sie von außen mit einem Geschirrtuch getrocknet werden, danach sollten sie zum Trocknen für einige Zeit aufrecht hingestellt werden, damit sie auch von innen gänzlich trocken werden. Am einfachsten ist dies in einem höheren Gefäß, das mit einem saugfähigen Tuch oder Lappen ausgelegt wird, so trocknen die Halme sicher und sind schnell für den nächsten Gebrauch bereit.
Tipps für Müllvermeidung unterwegs durch wiederverwendbare Trinkhalme
Auch unterwegs sind die Trinkhalme aus Glas ein nützlicher Begleiter bei der Müllvermeidung. Egal ob im Restaurant, der Bar oder für ein Getränk To-Go, die wiederverwendbare Alternative zu herkömmlichen Einwegprodukten kann überall verwendet werden. Wer befürchtet, dass besonders die Halme aus Glas beim Transport schnell zu Bruch gehen, irrt sich. Bei guter Qualität sind die Glashalme aufgrund ihrer recht hohen Wanddicke ganz so robust wie ihre Pendants aus Bambus und Edelstahl und können problemlos in der Handtasche oder dem Rucksack mittransportiert werden. Um sie dennoch vom restlichen Inhalt der Taschen zu trennen, empfiehlt es sich, sie in luftdurchlässigen Baumwollbeuteln oder on einem speziellen Etui für Trinkhalme zu transportieren, das man häufig beim Kauf von wiederverwendbaren Halmen erhält. Wurden die Halme unterwegs benutzt, kann man sie so vor Ort abwischen, vielleicht in ein waschbares Trockentuch wickeln und in ihrem Beutel oder Etui sicher und tropffrei nach Hause transportieren, wo sie dann wieder richtig gereinigt werden können. Wird der Mehrweg-Trinkhalm mal zuhause vergessen, besteht auch hier noch die Möglichkeit, umweltfreundlich zu handeln: Viele Restaurants haben sich bereits von Einwegprodukten verabschiedet und nutzen selbst Halme aus Glas oder Edelstahl, sollte dies nicht der Fall sein, besteht immer noch die Möglichkeit, einen Trinkhalm dankend abzulehnen und das Getränk direkt zu genießen.
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