No Knead Bread – das beste Brot der Welt

No Knead Bread – das beste Brot der Welt

Neulich beim Abendessen befanden unsere Sprösslinge das ihnen servierte No Knead Bread für so köstlich, das unsere Tochter begeistert darauf bestand, dass es sich hierbei um das beste Brot der Welt handeln würde. Nun ja, da mir persönlich ja alles Absolutistische ziemlich suspekt erscheint, würde ich das nicht ganz so kompromisslos ausdrücken. Aber, ganz ehrlich, beim No Knead Bread, welches auf den New Yorker Jim Lahey zurückgeht, handelt es sich tatsächlich um eines der leckersten und einfachsten Brote der Welt.

Ein einfaches und unkompliziertes Brot

Gut schmeckendes Brot zu backen ist nicht einfach. Zumindest, wenn man wie ich, erstens kein Profi ist und zweitens nicht das Equipment eines Sternekoches sein Eigen nennt.

Nach diversen Versuchen mit einem vollautomatischen Brotbackautomaten, dessen Ergebnisse trotz anderslautender Versprechungen doch immer irgendwie hefig schmeckten, folgten Experimente mit dreistufig geführtem Sauerteig. Diese führten zwar zu besseren Backergebnissen und (Gott sei Dank) auch zu besseren Geschmackserlebnissen, jedoch war mir der Arbeits- und Zeitaufwand hierbei eindeutig zu hoch. Hinzu kam, dass ich immer gerade dann, wenn ich gerne mal ein Brot selber backen wollte, keinen Sauerteig zur Verfügung hatte. Und diesen anzusetzen dauerte je nach Methode zwischen drei und fünf Tage. Also deutlich zu lang für ein spontanes Wochenendbrot oder ein Party-Mitbringsel.

No Knead Bred

Das No Knead Bread hat eine großporige, luftige Krume.

Beim No Knead Bread ist das anders: Hier braucht man zum Brot backen weder eine Profiausstattung noch besondere Kenntnisse der Brotbackkunst. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Bei minimalem Aufwand erhält man ein fantastisches Brot mit knuspriger aromatischer Kruste und saftiger Krume. Hier lohnt sich das Selberbacken wirklich. Versprochen.

So geht´s: No Knead Brot backen Schritt für Schritt

Was braucht man also? Nichts weiter als Mehl, Wasser, etwas Trockenhefe, Salz sowie einen gusseisernen Topf oder Bräter mit Deckel. Da sich das Brot bei uns großer Beliebtheit erfreut, habe ich die Menge des Rezeptes verdoppelt und nehme 800 Gramm Weizenmehl (persönlich bevorzuge ich das 505er Mehl; es geht aber auch Mehl vom Typ 405). Dazu kommt ein halber Teelöffel (gestrichen) Trockenhefe und drei Teelöffel (gestrichene) Salz. Das Ganze wird nun kurz (wirklich kurz) mit einem Holzlöffel und 640 ml lauwarmen Wasser verührt, bis keine Mehl-Inseln mehr zu sehen sind. Dann packt man die Schüssel in eine Tüte (gut geeignet sind Müllbeutel) ein und lässt diese 12 bis 18 Stunden an einem warmen zugfreien Platz stehen. Bei mir steht das Ganze immer neben oder auf dem Herd.

Die Zutaten auf einen Blick:

  • 800 gr Weizenmehl
  • 640 ml Wasser
  • 3 gestrichene Teelöffel Salz
  • 1/2 gestrichener Teelöffel Trockenhefe

Wie man sieht, hat man bei diesem ersten Arbeitsschritt kaum mehr als drei Minuten zu tun: 4 Zutaten abmessen, kurz verrühren, in Tüte packen, fertig. Manchen mag vielleicht die lange Gehzeit des Teiges abschrecken, aber erst die dadurch zustande kommende Fermentation sorgt für die luftige Krume und den hervorragenden Geschmack. Und das ganz ohne chemische Hilfsmittel.

So, nachdem das Ganze also in Ruhe gegangen ist, kann man schon mal einen Blick in die Schüssel werfen. Wenn es darin jetzt richtig schön blubbert und der Teig ordentlich Blasen hat, dann läuft alles nach Plan.

No Knead Bread Teig in Schüssel

So sieht der Teig nach 18 Stunden aus.

 

Nun wird der Teig mit einem Teigschaber aus der Schüssel geholt und gefaltet. Richtig gelesen: gefaltet wie ein Briefumschlag. Da ich mir am Anfang auch nicht richtig vorstellen konnte, wie das aussehen soll, habe ich die einzelnen Schritte unten dargestellt.

teig

  1. Den Teig beherzt auf ein reichlich bemehltes Brett fallen lassen.
  2. Mit Mehl bestäuben und vorsichtig mit dem Teigschaber auseinander ziehen.
  3. Zuerst die eine Hälfte des Teiges falten.
  4. Danach die andere Seite darüberschlagen.
  5. Mit der oberen und unteren Hälfte ebenso verfahren.
  6. Den Teig nun auf ein gut bemehltes Pergamentpapier mit der gefalteten Seite nach unten geben und mit etwas Mehl oder Kleie bestäuben.

Das Ganze mag sich vielleicht etwas kompliziert anhören, ist es aber beileibe nicht. Ich würde sagen, mehr als 5 Minuten braucht man hierfür keineswegs. Jetzt decke ich den Teig mit einem sauberen Geschirrtuch ab und lasse ihn noch mal für etwa 2 Stunden stehen.

Übrigens scheiden sich die Geister, ob der gefaltete Teig seine zweistündige Ruhephase mit der Naht nach unten oder nach oben verbringen sollte. Die Aussagen hierzu sind ziemlich widersprüchlich. Nach einigen Recherchen und Versuchen kann ich aber sagen: die Naht muss nach unten. Das hat nämlich den Zweck, dass diese dann beim Umschütten des Teiges in den Bräter oben ist und das No Knead Brot dadurch wunderbar aufgeht.

Wenn die 2 Stunden um sind, wird das No Knead Bread endlich gebacken. Dafür heize ich meinen Backofen etwa 30 Minuten mit dem Bräter auf etwa 240° Grad auf. Mit dicken Topflappen (Achtung Brandblasengefahr!!) hole ich den Bräter aus dem Ofen, lasse den Teig vorsichtig hineinplumpsen, lege schnell den Deckel wieder auf und schiebe meinen Bräter ins Backrohr zurück. Jetzt bäckt das Brot 25 Minuten bei 240° Grad mit Deckel, danach wird der Deckel abgenommen und bei 230° Grad in weiteren 25 Minuten fertiggebacken.

Bräter im Ofen

Vorsicht Brandblasen – das Brot wird bei 240°C gebacken.

Das No Knead Bread knistert, aber nicht lange…

Endlich ist es soweit, das No Knead Bread kommt aus dem Ofen. Am Besten legt man es ca. 1 Stunde zum Auskühlen auf einen Gitterrost. Erst jetzt habe ich mit diesem Brot wirklich alle Hände voll zu tun: Denn ich muss allzu vorwitzige Familienmitglieder vom vorzeitigen Probieren abhalten. Der verführerische Duft des frisch gebackenen Brotes lockt bei uns nämlich sofort den Rest der Familie oder anwesende Gäste an. Die staunen dann immer über das unüberhörbare Knistern des Brotes. Ein mir unerklärliches Phänomen, welches ich bisher nur vom No Knead Bread kenne. Na, jedenfalls knistert es nicht sehr lange, denn auf einmal haben alle großen Hunger…

Übrigens: Am besten schmeckt uns das No Knead Bread einfach nur mit etwas Butter. Und falls jemand eine Idee hat, woher das Knistern kommt, ich freue mich über Kommentare.

Ihre Hobbyköchin

4 Kommentare

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4 Comments

  • Mike
    1. Mai 2014, 22:32

    Dem Beitrag kann ich mich voll anschließen! Einfacher und besser gehts nicht. Hab das Rezezept auch schon mit 50% Roggen + Sauerteig + Nüssen oder Sonnenblmenkernen probiert.
    Die reine Weizenversion mit 2 Löffel Olivenöl, zerhacktem Rosmarin und obendrauf Sesam und Schwarzkümmel ist ebenfalls genial 🙂

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  • Hobbyköchin@Mike
    2. Mai 2014, 07:20

    Hallo Mike,
    vielen Dank für den Tipp. Ich finde auch, dass sich das Grundrezept sehr gut abwandeln lässt. Ich werde Ihre Variante sicher mal ausprobieren.
    Herzliche Grüße
    Ihre Hobbyköchin

    ANTWORTEN
  • Crissy
    29. Juni 2014, 18:16

    Die Vorbereitung des Teiges war unkompliziert und nach 18 Stunden blubberte es auch schön in der Schüssel! Alles was dann kam war mühsam. Das Falten ist alles andere als leicht… da der Teig nicht wirklich ein fester Teig ist. Mit viel Mehl und Geduld hatte ich dann die Falterei hinter mich gebracht und den Teig und mich ruhen lassen. Als kleine Katastrophe war das vorsichtige Hineinplumsen lassen, in den Bräter, der ja schon extrem heiß war… 🙂 Der schiefe Teigklos brät nun im Rohr.. der Rest am Backpaier wird entsorgt. (zäh wie Gummi).
    Schade.. habe mich sehr an die Anleitung gehalten.. als Schadensbegrenzung bleibt nur zu hoffen, dass das Brot lecker schmeckt… Ansonsten finde ich eure Homepage sehr informativ und voll von Fast immer Guten Tipps.. halte euch am Laufenden, sollte es tatsächlich genießbar sein!

    ANTWORTEN
  • Hobbyköchin@Crissy
    30. Juni 2014, 07:11

    Liebe Crissy,
    vielen Dank für Ihren Kommentar. Der Teig für das No Knead Brot ist tatsächlich sehr weich und man braucht etwas Geduld und viel Mehl, um ihn zu falten. Damit er nicht am Backpapier anhaftet, verwende ich immer reichlich Weizenkleie. Ich hoffe, dass das Backergebnis Sie trotzdem geschmacklich überzeugt hat und Sie noch einmal einen Versuch wagen.
    Herzliche Grüße
    Ihre Hobbyköchin

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