Adventszeit: Wir backen und dekorieren, kaufen ein und verpacken, während uns die sorgenvolle Frage, wie man die Verwandtschaft über die Festtage verköstigt und unterbringt, fest im Griff hat. Und als ob das nicht genug wäre, werden wir unablässig mit „Last Christmas“ berieselt. Auch wenn man es nicht mehr hören kann, wenigstens behauptet man es standhaft, so läutet dieses Lied mit großer Zuverlässigkeit den Weihnachtscountdown ein – und erinnert uns all die Dinge, die wir eigentlich noch erledigen müssten. Aber halt! Advent: Was ist das eigentlich nochmal? Advent heißt Ankunft. Da warten wir auf jemanden. Und erinnern uns an ein Kind, das vor 2000 Jahren im fernen Bethlehem zur Welt kam. Im Advent steuern wir dieser „Ankunft“ entgegen, dem Fest der Liebe und der Nähe. Und das sollten wir ganz wörtlich umsetzen: Indem wir zusammenzurücken und uns Zeit füreinander nehmen.
Die Schweizer machen es vor, nicht nur im Advent: Wenn dicke Flocken vom Himmel fallen und die Berge in Watte hüllen, wird der Fondue-Topf auf den Tisch gestellt und in geselliger Runde köstliche Leckereien am Spieß schnabuliert.
Über 450 Käsesorten in der Schweiz: Keine Frage, hier ist das Fondue entstanden
Man könnte meinen, das Fondue kommt aus Frankreich, denn das Wort stammt aus dem Französischen ab und heißt so viel wie „geschmolzen“. Dennoch glauben viele Historiker, dass das Gericht in dem kleinen Land von Heidi und Peter entstanden ist; Franzosen waren mutmaßlich nur die Ersten, die es als Rezept niederschrieben. Wahrscheinlich liegt die Geburtsstunde des Fondues in einem langen kalten Winter, als Sennen, die auf den Schweizer Almen weitab der Dörfer lebten, auf ein einfaches Rezept mit selbst hergestellten Lebensmitteln kamen: Trockenes Brot und Käse-Reste. Geboren war das Käse-Fondue, der Klassiker unter den Fondue-Gerichten.
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Im Laufe der Zeit ist Fondue zu einer abwechslungsreichen Kost avanciert: Als deftige Fettvariante mit Fleisch und Fisch, als asiatisches Fondue chinoise mit Brühe und viel Gemüse oder als süße Verführung mit Schokolode. Die Zubereitung erfolgt immer gleich: Käse, Fett, Brühe oder Schokolade werden erhitzt und auf einem Rechaud warm gehalten. Mit Spießen oder Körbchen werden die in mundgerechte Stücke zerteilten Zutaten in Fett oder Brühe gegart oder in Schokolade bzw. Käse getunkt.
Machen wir es den Schweizern doch einfach nach: Statt aufwändigen Gerichten, die nur wieder Stress bereiten, holen wir das Fondue-Set aus dem Schrank und legen los. Besonders wenn man viele Gäste verköstigen will, ist Fondue eine unkomplizierte Alternative.
Appetit bekommen? Wir haben hier für Sie ein klassisches Käse-Fondue-Rezept. Das ist nicht nur zum Dahinschmelzen. Damit können Sie auch gedanklich in die Schweizer Bergwelt abtauchen und ein kulinarisches Gipfeltreffen auf Ihrem Tisch abhalten.
Rezept „Zweikäsehoch“
Zutaten für ca. 4 Personen:
- 1 Knoblauchzehe, gepellt
- 350 ml Weißwein
- 400g Greyerzer Käse, mittelfein gerieben
- 300g Appenzeller, mittelfein gerieben
- 1 EL Speisestärke
- 2-3 EL Kirschwasser
- Frisch geriebene Muskatnuss
- Schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- 1 Bauernbrot, 2 cm groß gewürfelt
Zubereitung:
Knoblauch halbieren und den Fondue-Topf damit ausreiben. Auf den Herd setzen und Wein darin erhitzen. Käse unter Rühren nach und nach einstreuen und schmelzen. Stärke mit Kirschwasser glatt rühren, unter den Käse rühren und 5 Minuten weiterrühren. Mit Muskat und Pfeffer abschmecken. Fondue-Topf auf den Rechaud stellen und bei kleiner Hitze warm halten.
Und nun kann auch schon das gesellige Vergnügen losgehen: Wie um ein Lagerfeuer am Tisch um das Rechaud versammeln. Brot auf Fonduegabeln spießen und durch den geschmolzenen Käse ziehen. Tipp: Wird der Käse während des Essens zu dickflüssig, etwas Weißwein zugeben.
Als Beilagen eignen sich Silberzwiebeln, saure Gurken oder Mixed Pickles. Das passende Getränk ist Weißwein, aber auch ein schwarzer Tee kann zum Fondue prima getrunken werden.
2 Kommentare
2 Comments
Hasse
13. November 2017, 18:50Ich habe mir ein Fondue Set für unsere Familienfeier letzte Woche gekauft und kann die positiven Beurteilungen nur bestätigen! Es lohnt sich und Preis-Leistung ist absolut fair.
ANTWORTENGeorge J. Hunziker
11. November 2019, 02:22Schnell ein Kommentar: Ja! bestimmt zum Fondue. Fondue ist fix-fertig in einer Tüte erhältlich und die meisten sind von hoher Qualität wie Emi oder Gerber etc. Das cave aged (Höhle gealtert) Kaltenbach Gruyere Fondue ist Hochwertig. Da gibt’s keine Käseresten, wenig Küchenarbeit zur Preparation abreinigen. Als Brot würde ich ein echtes Baguette empfehlen das man zu Hause im Backofen noch so richtig bräunt (zuerst mit Olivenöl sprayen) – viel interessanter als altes ‚Bauernbrot‘. – Bitte beachtet eine wichtige Etiquette: Die Zähne – nicht die Lippen! packen den Käse bedeckten Brotwürfel sodass die Lippen die Fondue Gabel nicht berühren. Erstens weil jeder der Teilnehmer’s Speichel so in die Pfanne zurückgehen würde (ich mag dich aber nicht gerade so viel!) und zweitens weil der Käsewürfel für Lippen viel zu heiß sind. – einen gut zubereiteten Salat also Vorspeise verhindert, im zweiten Gang, zuviel Käse und Brot zu verschlingen. 🙂
Bitte vergesst nicht ein Gläschen renommierten Kirsch (nicht Kirschwasser – Wasser ist zum waschen da) wie etwa Fassbind, Häfelibrand oder Etter mitzutrinken, das ist fun und ihr Verdauungssystem wird ihnen danke. Man kann dazu auch noch Weisswein (nicht Roten) oder sicher auch einen heissen Pfefferminztee geniessen. // Zwar wohnen wir heute in Florida, bin aber in der Schweiz aufgewachsen und doch erfreuen wir uns auch heute noch etwa mit Fondues! Bon Appétit !
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